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Mobile Jugendarbeit Stuttgart
Sozialarbeiterin unterstützt junge Männer

Stuttgart – die Wiege der Mobilen Jugendarbeit

50 Jahre Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte, unsere Tradition und unser Selbstverständnis

Mobile Jugendarbeit entstand 1967 in Stuttgart als Ergänzung zu der offenen Jugendarbeit, um gefährdete und benachteiligte Jugendliche und Jugendgruppen erreichen zu können. Angestoßen durch diese neue Form der Jugendsozialarbeit, begann sich seit Mitte der 70er Jahre die Mobile Jugendarbeit auch in anderen Städten und Gemeinden zu etablieren. Heute ist sie bundesweit zu einem festen Angebot für Jugendliche geworden.

Seit Mitte der 90iger Jahre sind wir beim Ausbau und der Entwicklung von Schulsozialarbeit aktiv beteiligt. Mit der steigenden Anzahl von Schulsozialarbeit wurde die Zusammenarbeit mit der offenen Jugendarbeit intensiviert und trägerübergreifend als „Stuttgarter Modell“ konzeptionell verankert. 2012 wurde erstmal der innovative Handlungsansatz Mobile Kindersozialarbeit erprobt, heute ist er in den Stadtteilteams Freiberg, Weilimdorf, Birkach, Botnang und Zuffenhausen fester Bestandteil in der Arbeit mit benachteilitgen Kindern ab 8 Jahren. Das Programm Berufseinstiegsbegleitung, als Unterstützung von Schüler*innen der Werkrealschulen beim Berufseinstieg, ist ebenfalls seit nunmehr 15 Jahren ein zuverlässiges Angebot in zahlreichen Stadtteilteams.

Die Mobile Jugendarbeit Stuttgart blickt nun auf eine über 50jährige Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte zurück und sie ist heute mit über 100 Mitarbeitenden in 20 Stadtteilteams ein verlässlicher Ansprechpartner für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

Verwurzelt in Stadtbezirken und Kirchengemeinden

Traditionell ist die Mobile Jugendarbeit Stuttgart tief in den Stadtbezirken und in den örtlichen Kirchengemeinden verwurzelt. Pfarrerinnen und Pfarrer unterstützen gemeinsam mit Ehrenamtlichen unsere Arbeit mit Herz und Hand. Dieses Engagement rührt aus der Überzeugung, dass sich der diakonisch-caritative Auftrag unabhängig von Konfessionszugehörigkeiten an alle benachteiligten oder von sozialer Ausgrenzung bedrohten Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unserer Stadt richtet.

Die Trägerstruktur der Mobilen Jugendarbeit Stuttgart

Organigram

Der „Dachverband Mobile Jugendarbeit Stuttgart“ vereint diese Einzelgesellschaften und die Projektbeiräte. Er sichert die konzeptionelle Ausrichtung und Weiterentwicklung der Arbeit.

Die Kirchengemeinden vor Ort sowie der Evangelische Kirchenkreis Stuttgart, das katholische Stadtdekanat Stuttgart und die Fachverbände Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. und der Caritasverband für Stuttgart e.V., sind fest in diese Organisationsstruktur eingebunden.

Für eine verbesserte Lebenssituation von Kindern, Jugendlichen und Jungen Erwachsenen

Der Ausgangspunkt der Mobilen Jugendarbeit

ist der Sozialraum der Kinder und Jugendlichen in den Stuttgarter Stadtteilen. Unsere jeweiligen Stadtteilbüros bilden hierfür die Basis. Wir sind parteilich und unsere Handlungsgrundlage ergibt sich aus den Ressourcen und Potentialen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Überall dort, wo sie sich aufhalten, bieten wir ihnen aktiv unsere Hilfen an: An ihren Treffpunkten, in ihrem Wohnumfeld, in der Schule oder an ihrer Ausbildungsstelle. Ein Qualitätsmanagement-Handbuch beschreibt die Leistungsprozesse der Mobilen Jugendarbeit und stellt sicher, dass unsere Arbeit stadtteilübergreifend nach diesen fachlichen Standards ausgeführt wird.

Unsere Ziele

  • Die Verhinderung oder Aufhebung von Benachteiligung junger Menschen
  • Ihre Befähigung zur Selbstverantwortung, Eigenbestimmung und Gemeinschaftsfähigkeit
  • Die Erschließung ihrer individuellen Ressourcen
  • Die Reduktion von Jugendstraffälligkeit, Sucht und Gewalt

Unsere Grundhaltung

  • Erreichbarkeit durch flexible Arbeitszeiten
  • Kontakt ohne Voranmeldung, Freiwilligkeit
  • Parteilichkeit, Interessensvertretung, Partizipation und Mitbestimmung der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  • Anonymität und Vertraulichkeit
  • Begleitung zu weiterführenden Unterstützungsangeboten statt Überweisung
  • Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Lebenslagen durch gendergerechte Angebote 

Die Zielgruppe

Benachteiligt oder von Benachteiligung bedroht

Wir arbeiten mit Kindern und Jugendlichen die sozial benachteiligt oder von sozialer Benachteiligung bedroht sind und deren persönliche Entwicklung hierdurch gefährdet ist. Von anderen sozialen Angeboten werden sie nicht oder nur unzureichend erreicht.

Die Lebenssituation der Kinder, Jugendlichen und jungen erwachsenen

Ein oder mehrere Merkmale aus ihrer Lebenssituation können wie folgt beschrieben werden:

  • Ausgrenzungserfahrung auf Grund ihrer ethnischen oder kulturellen Herkunft, ihrer ökonomischen Situation, ihres Geschlechtes
  • Schlechter oder kein Schulabschluss
  • Schulverweigerung oder Ausbildungsabbruch
  • Gefährdeter Übergang von der Schule in den Beruf, Arbeitslosigkeit
  • Straffälligkeit
  • Erfahrung mit Drogen, Suchtmittelabhängigkeit
  • Erschwerte Wohnraumbeschaffung, Bedrohung von Wohnungslosigkeit
  • Eigene Schulden oder Verschuldung der Eltern
  • Psychische und / oder physische Gewalterfahrung
  • Gewalt- bzw. Mobbingbereitschaft gegenüber anderen Kindern und Jugendlichen
  • Schwierige Familiensituation

Unsere Arbeitsschwerpunkte

Wir bieten Unterstützung, Beratung und Begleitung bei allen jugendspezifischen Problemen und Lebensthemen an. Unser Ansatz ist aufsuchend und niedrigschwellig. Ausgangspunkt unserer Arbeit ist der jeweilige Stadtteil. Unsere Teams haben eine Größe von ca. zwei bis zehn Mitarbeiter*innen. Viele von ihnen haben sowohl einen Auftrag in der Mobilen Jugendarbeit als auch in der Schulsozialarbeit. In einigen Stadtteilteams arbeiten wir zusätzlich nach dem Handlungsansatz der Mobilen Kindersozialarbeit und der Berufseinstiegsbegleitung (BerEb).

Unser Methoden

  • Streetwork
  • Einzelfallhilfe 
  • Gruppen- und Projektarbeit
  • Gemeinswesenarbeit 

Die Konzeption

Die vorliegende Konzeption wurde in den Jahren 2013 und 2014 in einem breit angelegten Entwicklungsprozess mit Prof. Dr. Thomas Meyer und seinem Team von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg überarbeitet. Beteiligt waren vorallem unsere Mitarbeiter*innen, aber auch die Vertretungen aus den örtlichen Kirchengemeinden sowie Kooperationspartner*innen.

Downloadkonzeption_mobile-jugendarbeit-stuttgart.pdf (1 MB)

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